Wilhelm Götting wurde am 16.2.1901 in Menden / Sauertand als ältester
Sohn des Kaufmanns Wilhelm Götting sen. und seiner Frau Sophie geb. Nolte
geboren.
Kurz darauf erfolgte der Umzug der Eltern nach Münster, wo Wilhelm Götting
mit fünf Geschwistern seine Kindheits- und Schuljahre verbrache. In den
Jahren des 1. Weltkriegs schloss er sich der Wandervogelbewegung an,
aus dieser Zeit stammt auch das erste Skizzenbuch des damals 14-jährigen,
jungen Künstlers. 1919 Aufnahme in die Kunstakademie Düsseldorf. 1922 - 1925
Studium an der Kunstakademie München; Kunstreisen in den Harz, nach Dänemark
und Italien, wo neben zahlreichen Skizzen erste größere Landschafts- und
Portraitstudien entstanden.
1923 Erste Ausstellung in Wernigerode.
1925 - 1928 Fortsetzung des Studiums an der Kunstakademie Wien. Die Kritiker
attestieren dem damals erst 22-jährigen Künstler eine bemerkenswerte
Treffsicherheit: „Maler aus angeborener Veranlagung [...1 mit dem
Schwerpunkt Portrait. Die Farbe ist sein Element. Seine landschaftlichen
Aquarelle haben eine morgendliche Frische [...1 und verraten eine gute
Schulung."
1928 Rückkehr nach Münster, wo sich Wilhelm Götting als freischaffender
Künstler niederließ. Während er sich seinen Lebensunterhalt zu-
nächst als Kinomaler am Rolandtheater verdienen musste, machte er sich bald
schon weit über Münster hinaus einen Namen als Landschafts- und
Portraitmaler.
1930 Mitgliedschaft in der freien Künstlergemeinschaft „Die Schanze".
1931 Heirat mit Martha Geithner. Aus der Ehe gingen vier Kinder hervor.
Wilhelm Götting wurde noch als 40-jähriger zum Militär eingezogen. Durch die
Kriegsereignisse war die Familie mehrfach auseinandergerissen. Im Oktober
1944 wurde seine Frau mit dreien der Kinder nach Warendorf evakuiert, wo die
Familie Götting bis ins Jahr 1950 in Notunterkünften hausen musste.
1945 - 1976 Nach seiner Rückkehr aus der Kriegsgefangenschaft im Sommer 1945
baute sich W. Götting in Warendorf eine neue Existenz als freischaffender
Künstler auf. Über drei Jahrzehnte gehörte er zu den namhaften Künstlern der
Stadt und des Kreises. 1976 starb W. Götting 75-jährig nach kurzer, schwerer
Krankheit. Er hinterließ ein umfangreiches CEuvre. Viele seiner Bilder
hängen bis heute
in den Häusern Warendorfer Familien und werden hoch geschätzt und in Ehren
gehalten.
Um seine kulturelle Bedeutung für die Stadt Warendorf angemessen zu
würdigen, wurde die WilhelmGötting-Straße nach ihm benannt.
Diese Sonderausstellung zur Erinnerung an den Maler Wilhelm Götting findet
auch deshalb im MUSEUM HEINRICH FRIEDERICHS statt, weil in diesem Hause der
Künstlersohn Wolfgang und dessen Gattin Gisela 32 Jahre lang eine
Rahmenwerkstatt und Galerie unterhielten.
Bild: Kinderportrait H. G. Friederichs, 1950
Informationen: Prof. Dr. Hans-Uwe Erichsen, Tel. Nr. 0251
31312
Mail: r(dot)friederichs(at)gmx(dot)de
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