KUNSTWERK des MONATS: MAI - Juni 2014

Aus Anlaß der aktuellen Sonderausstellung: Der Maler Wilhelm Götting (1901 - 1976)
Ingrid Drüge - Zwei Darstellungen des Mädchens von Heinrich Friederichs und Wilhelm Götting


In der aktuellen Sonderausstellung: „Der Maler WILHELM GÖTTING" (1901-1976) die zur Zeit im HFM gezeigt wird, befindet sich ein ganz besonders Exponat, oder besser gesagt z w e i miteinander verwandte Exponate!

 
         

  

1. Ein Mädchen-Portrait von Wilhelm Götting 1946
es zeigt das wunderschöne, ausdrucksvolle Mädchengesicht von Ingrid Drüge im Alter von 14 Jahren. Es ist in kräftigen, fast italienisch anmutenden Farben gemalt... mit wunderschönen, dunkelbraunen Augen und der typischen 40er Jahre Frisur. Sie schaut dem Betrachter direkt in die Augen, fast schon durch ihn hindurch... und ihre Gesichtszüge sind stolz, selbstbewußt und lebhaft, aber auch jugendlich - mädchenhaft.

 
2. Auf dem Galeriepodest darunter steht eine Portrait-Büste von Heinrich Friederichs, geschaffen 1937 von dem gleichen Mädchen: nämlich von Inrid Drüge im Alter von ungefähr 5 Jahren. Auch hier sind bereits die ausdrucksvollen Augen und der energisch geschwungene Mund ganz eindeutig zu erkennen. Dieses Gips-Modell zeigt die zeitgenössische Klein-Mädchenfrisur der 30er Jahre: die geschwungene Haartolle, die auf alten Fotos in den Familienalben so häufig zu sehen ist ... und dazu oft noch mit einer üppigen Schleife versehen ist.

 

Zu ihren Lebzeiten haben die beiden Künstler Wilhelm Götting als Maler und Heinrich Friederichs als Bildhauer sich zwar nicht persönlich kennengelernt, hatten jedoch einmal in ihrem Leben das gleiche Modell, nämlich
das Mädchen lngrid Drüge.
Sie war die einzige Tochter ihrer Eltern. Diese Eltern waren Warendorfer Bürger, nicht unvermögend - eher schon wohlhabend. Der Vater war Direktor bei der Firma Brinkhaus und die Mutter war sehr kunstinteressiert und pflegte enge Kontakte zu zeitgenössischen Künstlern.

 
Freundlicherweise hat Frau Ingrid Reckhorn geb. Drüge diese beiden ganz speziellen Exponate aus Wolfsburg persönlich nach Warendorf gebracht, als Leihgaben für die Sonderausstellung im Heinrich Friederichs-Museum in Warendorf.
Ingrid Reckhorn, geb. Drüge heiratete in den 50er Jahren Theo Reckhorn, dessen Familie aus Milte stammte und der v o r seiner Pensionierung in leitender Position bei VW in Wolfsburg tätig war. Sie pflegen immer noch enge Kontakte zur Familie in Warendorf, bzw. in Milte und verbanden eine Familienfeier im März 2014 im Kloster Vinnenberg mit diesem speziellen Kurierdienst, nämlich die Kunst-Werke aus ihrem Privatbesitz als Leihgaben nach Warendorf zu bringen.
Dafür bedankt sich das Museum Heinrich Friedrichs an dieser Stelle nochmals ganz herzlich!

Informationen: Prof. Dr. Hans-Uwe Erichsen, Tel. Nr. 0251 31312
Mail: r(dot)friederichs(at)gmx(dot)de
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